Carterstimmung

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„Drei Schritte zurück“ – so bezeichnete Abwehrspieler Markus Lauridsen die Leistung am vergangenen Freitag. Die kurze Zeit wurde jedoch sinnvoll genutzt, sodass die Löwen am Sonntagnachmittag beim zweiten Family-Day einen 4:3 (1:0, 2:0, 1:3)-Sieg gegen die Grizzlys auf Wolfsburg feiern konnten. Dabei verspielte man sogar noch eine 3:0-Führung, doch Julian Napravnik sorgte mit dem entscheidenden Treffer in den finalen zwei Minuten der Partie für den umjubelten Heimsieg.

Das an diesem Sonntag einiges anders laufen sollte, zeigte auch schon die Reihenzusammenstellung. Carter Rowney bestritt sein erstes Spiel nach überstandener Verletzungspause. Er rutschte in Reihe eins. Neben ihm liefen Julian Napravnik und Kevin Bicker, der sich mit seinen Leistungen in den letzten Wochen diesen Spot verdiente, auf. Daniel Pfaffengut centerte die zweite Reihe und ersetzte Linus Fröberg, der den Löwen verletzungsbedingt fehlte. Dominik Bokk spielte an der Seite von Nathan Burns und Cedric Schiemenz auf. In der Verteidigung verzichtete Tom Rowe auf Clayton Kirichenko, der nach den durchwachsenen Leistungen in den letzten Wochen eine Pause erhielt. Back-Up Goalie war Rückkehrer Cody Brenner.

– Die 14 Uhr-Heimspiele hätten wir jetzt erstmal geschafft. Das nächste folgt erst Anfang Dezember und auch dann heißt der Gegner wieder Wolfsburg.

– Nach der Enttäuschung in Ingolstadt kämpfte sich das Team wieder zurück – da stand eine ganz andere Mannschaft auf dem Eis. Und auch wenn man zwischenzeitlich eine drei-Tore-Führung verspielte, war die Halle da und unterstützte die Mannschaft.

– Diese Unterstützung braucht unser Team, denn mit dem Verletzungspech, das wir jetzt schon so früh in der Saison haben, wird der siebte Mann dringend benötigt. Mit Linus Fröberg fehlte jetzt ein weiterer Spieler. Nachdem beim Pre-Game-Skate bei den Torhütern dann auch nur noch Schumacher und Doubrawa zu sehen waren, hatten wir schon ein ganz ungutes Gefühl – am Ende vermutlich aber eine reine Vorsichtsmaßnahme.

– Tom Rowe kündigte bereits vor Wochen an, dass er gute Leistungen belohnt aber auch kein Problem hat unpopuläre Entscheidungen zu treffen. Die Konsequenz: Dominik Bokk verlor seinen Platz in der ersten Reihe an Kevin Bicker. Clayton Kirichenko musste auf der Tribüne Platz nehmen.

– Schießen, schießen, schießen: Mit 39 Torschüssen hatte man ein deutliches Chancenplus. Insgesamt sah das Offensivspiel der Löwen deutlich verbessert aus (was jetzt aber auch nicht allzu schwer war nach dem Spiel am Freitag…) und man strahlte vor dem gegnerischen Gehäuse deutlich mehr Gefahr aus. In der Defensive gab es hin und wie mal kleine Wackler, die aber gemeinsam ausgebügelt wurden.

– Momentum-Swing: Eines meiner Lieblingswörter im Eishockey. Auch heute zeigt sich, was in diesem Sport möglich ist. Mit dem ersten Treffer kurz nach Drittelbeginn kam Wolfsburg zurück und die Löwen wurden unkonzentrierter. Mit ihren Nickligkeiten und ihrer Spielweise holten die Gäste dann aber auch das Publikum zurück. Am Ende entschied der Wille – ganz wichtige drei Punkte!

– Topstürmer und Publikumsliebling Carter Rowney ist zurück – und wie. Seine Präsenz auf dem Eis ist einfach unersetzlich! Mit einem Tor und einem Assist hat er maßgeblichen Anteil am Sieg. Gerade der Siegtreffer zeigte seine Klasse. Sein Pass auf Julian Napravnik war ein ganz feiner. Bezeichnend: Von allen Stürmern verbuchte er die meiste Eiszeit.

– Thema Publikumsliebling: Zwar sind erst vier Spiele gespielt, aber ich habe das Gefühl, dass Daniel Pfaffengut sich mit seinen Leistungen ebenfalls in die Herzen der Fans spielen könnte: Unermüdlicher Einsatz, viel Kampf, aber auch Scoringtouch.

– Auch Kevin Maginot machte ein sehr gutes Spiel. Schon in Ingolstadt bekam der Verteidiger deutlich mehr Vertrauen und Eiszeit. Mit 23:05 verbuchte er gestern die meiste Spielzeit und auch seine sieben Torschüsse und vier Blocks waren Bestwert im Team.

– Chefcoach Tom Rowe kündigte auf der Pressekonferenz an, dass sich im Powerplay etwas ändern wird und bestätigte, dass sich das Team noch immer in einem Lernprozess befindet: “Das Team muss lernen, einfaches, hartes und körperliches Spiel zu spielen.“

– Und auch noch eine nette Statistik/Grafik am Rande, die auf der offiziellen Homepage der DEL zu finden war: Es ist deutlich zu sehen, wie wenig Schüsse die Löwen aus unmittelbarer Tornähe zugelassen haben:

Mit einem Sieg in die neue Woche zu starten fühlt sich für eine Mannschaft immer gut an. Es bleiben den Löwen aber wieder nur zwei Tage Regeneration und Vorbereitung, denn am Dienstagabend (19:30 Uhr) sind die Kölner Haie in Frankfurt zu Gast. In der Rheinstadt kann man mit dem bisherigen Saisonstart nicht zufrieden sein. Aus den ersten vier Spielen holte man bisher nur fünf Punkte und belegt damit zum jetzigen Zeitpunkt Platz elf der Tabelle. Zwar stellt man mit 16 geschossenen Toren die drittbeste Offensive der Liga, jedoch kassierte man gleichzeitig 20 Gegentreffer, was den schlechtesten Wert der DEL bedeutet. Es bleibt zu hoffen, dass das Team von Tom Rowe weitere Schritte nach vorne macht…

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