Fünftes Spiel in zehn Tagen – vierter Sieg in Folge. Die Löwen reiten weiter auf der Erfolgswelle und klettern mit dem 3:0 (2:0, 1:0, 0:0)-Auswärtserfolg bei den Düsseldorfern auf den vierten Tabellenplatz. Ein Sieg ohne Glanz und Dominanz – ab dem zweiten Drittel fehlten merkbar die Körner, um das Tempo des ersten Spielabschnitts aufrecht zu erhalten. So konnte sich das Team am Ende auch bei ihrem Schlussmann Cody Brenner bedanken, der alle 33 Schüsse der Hausherren entschärfte. Die Tore erzielten Cameron Brace, Markus Lauridsen und Daniel Pfaffengut.
- Tom Rowe sah keinen Grund zur Veränderung und beließ es bei den Reihenzusammenstellungen der letzten Partien. Linus Fröberg fehlte weiterhin verletzungsbedingt – Jussi Olkinoura fiel ebenfalls noch aus, wird aber vermutlich in Augsburg erstmals in dieser Saison dabei sein.
- Scheinbar scheint der erste Treffer ein gutes Omen zu sein: Bisher konnten die Löwen jedes Spiel, bei dem sie das erste Tor schossen, für sich entscheiden. Und ähnlich, wie in den letzten Spielen, war es ein Treffer in Überzahl, der die Frankfurter in Führung brachte. Es zeigte auch, dass die Ankündigung nach dem Heimspiel gegen Wolfsburg am Powerplay arbeiten zu wollen, erfolgreich umgesetzt wurde.
- Es fiel schon in der vergangenen Saison auf: Wenn Cameron Brace ins Rollen kommt und das Selbstbewusstsein hat, dann ist er einer der besten Spieler auf dem Eis. Auch gegen Düsseldorf war der Kanadier wieder an zwei von drei Toren beteiligt. Nachdem er in den ersten drei Saisonspielen nur einen Scorerpunkt sammelte, kamen seit dem letzten Sonntag acht (zwei Tore und sechs Vorlagen) weitere dazu. Seine Reihe haben wir bereits in unserem Bericht nach dem Auftritt in Iserlohn gelobt. Man merkt einfach, dass die drei gut harmonieren und voneinander profitieren.
- Ein Hauch von „Cantina Band“ wehte im ersten Drittel durch den PSD Bank Dome in Düsseldorf:
„Wenn ihr Torwünsche habt ruft sie einfach!“
„Schießt dasselbe Tor nochmal!“
„Alles klar, dasselbe Tor nochmal und los!“
Das 2:0 war eine Kopie des ersten Treffers. Der Schuss von Markus Lauridsen schlug unhaltbar hinter Haukeland im Gehäuse ein. - Mit der frühen 2:0-Führung legte man den Grundstein für den Sieg. Ab dem zweiten Drittel standen die Löwen tiefer, man attackierte den Gegenspieler bei Weitem nicht mehr so früh. Man wirkte nach den vielen intensiven Spielen in den letzten Tagen einfach platt. Die Hausherren machten dann das Spiel, trafen aber immer wieder falsche Entscheidungen im Spielaufbau und in der Offensive oder scheiterten am Löwen-Schlussmann.
- Für Cody Brenner war es der dritte Shutout seiner Karriere in der DEL. Seine ersten zwei sammelte er noch im Trikot der Bietigheim Steelers. Der Gegner damals in beiden Spielen: Düsseldorf… Scheint so, als hätte da jemand einen Lieblingsgegner. Ähnlich ruhig wie in den 60 Minuten zuvor, stand er nach dem Spiel bei Magenta am Mikrofon und bedankte sich in erster Linie bei seinen Vorderleuten, die ihm seine Arbeit erleichtert haben.
- Auch Tom Rowe zeigte sich nach dem Spiel bei der Pressekonferenz sehr erleichtert und hob die Leistung Brenners hervor: „Wir hatten heute viel Glück! Hätte Cody nicht so gespielt, wie er es heute getan hat, dann hätten wir dieses Spiel nicht gewonnen.“
- Clayton Kirichenko ist ein wenig zum Sorgenkind geworden. Damals bei seiner Vorstellung hatte ich bereits angemerkt, dass der Schritt von der ICEHL in die DEL nicht zu unterschätzen ist. Schon beim Heimspiel gegen Wolfsburg erhielt er eine Pause und wirkt aktuell mit dem Tempo in Deutschlands höchster Spielklasse noch überfordert. Man hat sich definitiv mehr Impact gewünscht – aber vielleicht macht es ja auch hier in den kommenden Wochen „Klick“…
- Wasser ist nass, der Himmel ist blau, die Löwen sammeln eine Strafzeit wegen zu vielen Spielern auf dem Eis… Wird langsam zur Gewohnheit…
Nach sieben Spieltagen stehen die Löwen mit 15 Punkten auf Platz vier. Der Rekord für den erfolgreichsten Start in eine DEL-Saison der Löwen seit dem Wiederaufstieg wird also weiter fleißig ausgebaut. Eine schöne Momentaufnahme! Man muss ehrlich sein: Mit so einer Punkteausbeute nach all den Verletzungen und Sperren hätten vermutlich die wenigsten gerechnet. Es zeigt uns, dass Tom Rowe es geschafft hat eine Mannschaft zu formen, die bereit ist alles zu geben, zu kämpfen und noch näher zusammenzurücken, wenn der nächste Ausfall zu beklagen ist. Natürlich muss sich das dann auch mal bei einer Niederlagenserie oder Krise zeigen, doch für den Moment sieht das alles sehr gut aus. Jetzt gilt es, zu regenerieren und zu verschnaufen. Weiter geht es für die Löwen am Freitag in Augsburg (19:30 Uhr) – am Sonntag um 19:15 Uhr ist dann mit den Eisbären Berlin der amtierende Meister in der NIX-Eissporthalle zu Gast.