Nach der Niederlage am Freitag sprachen wir von echten Charaktertests für die Mannschaft in den Heimspielen gegen Schwenningen und Straubing. Trotz einer 1:2 (0:1, 0:0, 1:0, 0:1)-Niederlage gegen die Wild Wings, zeigte man Charakter und den Willen, was am Ende zumindest einen Punkt bescherte. Immer wieder wurde in den letzten Wochen angesprochen, dass es bei einer Niederlage auf das „WIE“ ankommt. Auch wenn man mit dem Pech, der eigenen Unsicherheit und dem gefühlt unüberwindbaren Schlussmann der Gäste Joacim Eriksson kämpfte, gaben sich die Löwen zu keinem Zeitpunkt auf.
- Zunächst erstmal zur Aufstellung der Löwen: Wie erwartet startete Jussi Olkinuora zwischen den Pfosten. In der Verteidigung kehrte Lua Niehus zurück, der in den vergangenen Wochen für Bad Nauheim auflief und dort Spielpraxis sammeln konnte – für ihn nahm Clayton Kirichenko auf der Tribüne Platz. Seine Defizite waren im Bericht vom Spiel in Bremerhaven bereits Thema – jetzt stand der Kanadier nicht mal mehr im Kader. Im Sturm mussten die Löwen auf Carter Proft verzichten.
- Hinzukommen wird in den nächsten Spielen wohl auch noch ein weiterer Ausfall: Markus Lauridsen blieb nach einem Check verletzt liegen – Schulterverletzung! weitere Untersuchungen sollten folgen, ein längerer Ausfall ist wahrscheinlich. Gute Besserung!
- Wie auch im letzten Heimspiel gegen Berlin startete man denkbar schlecht. Schon nach zwei Minuten brachte Matt Puempel die Wild Wings in Führung. Den ersten Schuss konnte Jussi Olkinuora noch abwehren – beim zweiten Versuch hatte er das Nachsehen. Er wurde in dieser Situation aber auch von seinen Vorderleuten alleine gelassen. Insgesamt zeigte der Finne eine gute Leistung und war der Grund, wieso man überhaupt nur mit einem Tor zurück lag. Deutliche Steigerung bei ihm!
- Die Löwen verzweifelten: Zwei Pfostentreffer und ein Torhüter, der einfach nicht zu überwinden war – bis 15 Sekunden vor dem Ende. Dominik Bokk schob die Scheibe nach Vorarbeit von Carter Rowney und Maksim Matushkin zum umjubelten Ausgleich ein. Auch in der Schussstatistik zeigte sich ein deutliches Chancenplus: Nach dem zweiten Drittel lautete das Schussverhältnis 27:13 für die Löwen, am Ende 33:22. Es war jedoch auch das gleiche Problem, welches die letzten Wochen begleitete: Man schießt zu wenig Tore… Hinzu kamen sechs ungenutzte Überzahlspiele.
- Tom Rowe hob auf der Pressekonferenz beide Torhüter hervor, die an diesem Abend einen exzellenten Job machten. Gleichzeitig zeigte er sich unzufrieden, wie man beim ersten Gegentor verteidigte, obwohl man exakt diese Thematik vor dem Spiel noch ansprach. Die Mannschaft müsse endlich physischer spielen – wer nicht dazu bereit sei wird nicht spielen.
- Zwischen den Löwenspielern auf der Tribüne gab es auch ein unbekanntes Gesicht zu sehen. Es handelt sich wohl um Erik Brown, der seit einigen Tagen als Try-Out-Spieler im Training ist. Ob er bald für die Löwen aufläuft? Daniel Heinrizi erklärte zumindest, dass man den Markt noch immer sondiere und abwarte, wie sich das Ganze nach dem Saisonstart in Nordamerika entwickelt. Einen Neuzugang aus der KHL schloss man aus.
Abschließend bleibt zu sagen: Die Mannschaft lebt! Wer sieht, wie sich die Jungs auf dem Eis über den Ausgleichstreffer freuten und jubelten, der sieht auch wieviel Emotionen und Druck in diesem Moment abgefallen sind. Es zeigt auch eine Mannschaft, die kämpft und den Willen hat, doch es braucht auch die Erfolgserlebnisse – und dafür gibt es die nächste Möglichkeit am kommenden Freitag in der heimischen NIX-Eissporthalle gegen die Straubing Tigers. Spielbeginn ist um 19:30 Uhr.
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