Der Herr der Derbys

  • Beitrags-Autor:
  • Beitrags-Kommentare:0 Kommentare

Die Derby-Generalprobe für das DEL-Wintergame gegen Mannheim ist geglückt! Mit 3:1 (0:0, 3:0, 0:1) siegten die Löwen Frankfurt am gestrigen Freitagabend verdient gegen die Adler Mannheim. Daniel Pfaffengut, Maksim Matushkin und Chris Wilkie erzielten dabei die Tore für das Löwenrudel.

Wie sah die Personalsituation aus? Auf ein Comeback von Markus Lauridsen muss weiterhin gewartet werden. Zwar plante man in den vergangenen Tagen mit einem Einsatz, doch der Däne ist scheinbar noch immer nicht wieder fit. Mit Carter Rowney fiel dann zusätzlich noch einer der Top-Stürmer aus – er erlitt im Auswärtsspiel bei den Eisbären Berlin eine kleine Oberkörperblessur. Dafür kehrte Lua Niehus zurück, sodass Nathan Burns wieder auf seiner gewohnten Position im Sturm auflaufen konnte. Zwischen den Pfosten startete Jussi Olkinuora.

Bereits wenige Sekunden nach dem Eröffnungsbully gaben Reid McNeill und Luke Esposito einen Vorgeschmack darauf, was in den folgenden 60 Minuten zu erwarten war – und es sollte nicht die letzte Auseinandersetzung in einer äußerst umkämpften und physischen Partie werden. Die erste Großchance gehörte den Löwen, als Daniel Pfaffengut in Unterzahl alleine auf das Adler-Gehäuse zustürmte, doch er scheiterte am stark reagierenden Felix Brückmann. Sein Gegenüber Jussi Olkinuora konnte sich wenig später ebenfalls ein erstes Mal auszeichnen – auch hier war es ein Alleingang, welcher vom Schlussmann vereitelt wurde. In der Folge erarbeiteten sich die Hausherren ein Chancenplus, aber noch wollte die Scheibe nicht über die Torlinie rutschen. Kurz vor der ersten Pause gerieten dann noch Carter Proft und Nick Cicek aneinander – der Löwe kassierte einen späten Hit und beglich die Rechnung anschließend selbst.

Ohne Nathan Burns, der nach einem Zusammenprall verletzungsbedingt in der Kabine bleiben musste, ging es in den zweiten Spielabschnitt – und der sollte es in sich haben! Die Löwen wussten, wie sie den Adler weh tun können und drückten von Beginn an. Der Gast aus der Quadratestadt wusste sich nur mit Fouls zu helfen und sammelte im Mitteldrittel Strafzeiten wie Treuepunkte. Es dauerte bis zur 28.Spielminute, bis die Löwen-Fans zum ersten Mal jubeln konnten. Die Adler überstanden gerade ihr Unterzahlspiel, da sorgte Daniel Pfaffengut endlich für die Führung. Für ihn war es der erste Treffer im Löwen-Trikot seit dem Auswärtsspiel in Düsseldorf Anfang Oktober. Nur vier Minuten später war es Maksim Matushkin, der bei angezeigter Strafe eine Lücke fand, die eigentlich gar nicht vorhanden war – 2:0! Und der Löwen-Zug hatte keine Bremsen: der Jubel des zweiten Treffers hatte sich gerade gelegt, da riss es das Publikum erneut von den Sitzen. Im Powerplay zimmerte Chris Wilkie mit einem schicken Onetimer die Scheibe ins Tor und zeigte, dass er nicht nur feine Handgelenkschüsse kann, sondern auch ordentliche Schlagschüsse zu bieten hat. Mit einer komfortablen Führung, die sogar noch höher hätte ausfallen können, ging es in die zweite Pause.

Es galt nur noch den Schlussabschnitt zu überstehen. Bis auf einen Pfostentreffer Pfaffenguts und einen Schuss von Cameron Brace, der knapp am leeren Tor vorbeiging, hatten die Löwen keine nennenswerten Chancen mehr. Hinten warf man sich mit allem was man hatte in die Schüsse und stemmte sich den wütenden Angriffswellen der Gäste entgegen – und wenn dann doch mal ein Schuss durch kam, dann war da Jussi „You Shall Not Pass“ Olkinuora, der mehrfach spektakulär rettete. Gerade in den letzten Minuten ließ Mannheim seine Klasse in der Offensive aufblitzen und belohnte sich mit dem Ehrentreffer durch Matthias Plachta.

  • Eine Statistik, die ich explizit nochmal erwähnen möchte, sind die geblockten Schüsse. Unfassbar, wie leidenschaftlich man verteidigte und genau das will der Fan sehen: Eine Mannschaft, die alles gibt und sich für die eigenen Farben zerreißt – am Ende blockte man 19 (!!!) Versuche der Adler Mannheim: Pfaffengut (2), Schweiger (4), Napravnik (1), Proft (2), Matushkin (3), McNeill (3), Maginot (1), Wirt (3).
  • Passend dazu, eine nette Grafik, wo die Schüsse der Gegner in den letzten drei Partien abgegeben und zugelassen wurden. Nach dem Spiel gegen Iserlohn kritisierte Tom Rowe die Zuordnung im Slot/High Slot. Auch gegen Berlin kassierte man mehrere Treffer in diesem Bereich. Nachdem man dort zu Beginn der Saison eigentlich gut verteidigte, wurde man in den letzten Spielen in diesen Zonen nachlässig. Gegen Mannheim zeigte man sich in der Defensive wieder konzentrierter und geordneter – das Resultat:
  • Ist es Zeit die Torwartfrage zu stellen? Hielt Jussi Olkinuora in Mannheim noch 100% aller Schüsse, waren es am gestrigen Abend nur 96,3% – eine bedenkliche Entwicklung. Spaß beiseite: Der Alptraum der Adler und der Herr der Derbys. Die Nummer eins der Löwen ist erneut der starke Rückhalt und lässt Mannheim, nach seinem Shutout im ersten Aufeinandertreffen, erneut verzweifeln.
  • Carter Proft nahm sich die Aufforderung von Philipp und Alex endlich zu Herzen und ließ die Summe der Saisonwette mit seinen Strafzeiten ansteigen. Hinzu kommt nicht nur der Betrag für den Derbysieg, sondern auch die 5€ für einen Shutout, denn der liebe User Addurrr aus unserem Discord-Channel hat tatsächlich das S-Wort vor der Schlusssirene genannt – das darf man doch nicht! 😉 Der Nachwuchs der Löwen freut sich!
  • All die Jahre beschwerten sich die Fans aus Mannheim über nicht gesehene Tore aufgrund einer Säule vor dem Gästeblock – sollte also doch auch ein Spiel für die Gäste gewesen sein: Freie Sicht auf alle vier Tore!

So ein Derbysieg schmeckt schon verdammt gut – und diesen dann auch noch in der eigenen ausverkauften Halle zu feiern: unbezahlbar. Es ist saisonübergreifend bereits der dritte Sieg gegen Mannheim in Folge und Anfang Januar darf die Serie gerne fortgesetzt werden. Bis dahin müssen aber noch einige Spiele absolviert werden – weiter geht es am Sonntag um 19:15 Uhr mit dem Auswärtsspiel bei den Nürnberg Ice Tigers. Schönes Wochenende ihr Derbysieger!

Schreibe einen Kommentar