Ein Tiger ist kein Adler!

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Nach dem emotionalen und kräftezehrenden Spiel gegen Mannheim ging es für die Löwen schon 46 Stunden später weiter. Man war bei den Ice Tigers in Nürnberg zu Gast – einen Gegner an den man durchaus positive Erinnerungen hatte. Schließlich startete man gegen das Ex-Team von Tom Rowe und Dennis Lobach mit einem Sieg am ersten Spieltag erfolgreich in die Saison. Am gestrigen Abend jedoch standen die Frankfurter nach der 2:3 (1:2, 0:0, 1:0, 0:1)-Niederlage nach Verlängerung mit nur einem statt voller Punkteausbeute da. Das lag aber hauptsächlich daran, dass man ähnlich bereit war, wie der Löwen-Fan für Lebkuchen im Oktober: nur bedingt.

Gab es in dieser Saison schon ein Spiel, bei dem die Löwen den exakt gleichen Kader wie am vorherigen Spieltag hatten? Nathan Burns fiel nach dem Zusammenprall am Freitag gegen Mannheim aus – Verdacht auf Gehirnerschütterung! Weiterhin verzichten mussten die Löwen auf Carter Rowney und Markus Lauridsen. Sebastian Cimmermann kehrte ins Team zurück, blieb aber ohne Eiszeit. Zwischen den Pfosten startete erneut Jussi Olkinuora.

Eigentlich erwischten die Löwen sogar einen guten Start in die Partie – Dominik Bokk brachte seine Farben, nach einem ganz feinen Pass von Linus Fröberg, in Front. Mit fortlaufender Spielzeit ließ man sich immer mehr das Spiel der Hausherren aufdrücken. Dabei war man eigentlich gewarnt, denn eine Reaktion der Ice Tigers auf die eigene 3:7-Heimniederlage vom Freitag war erwartbar. Nürnberg traf innerhalb kürzester Zeit doppelt und ging mit einer Führung in die erste Drittelpause.

Kurz nach Drittelbeginn hätte Olkinuora fast ein drittes Mal hinter sich greifen müssen, doch die Scheibe klatschte an den Pfosten. Und auch in der 36.Minute hatten die Südhessen viel Glück, denn ein Schuss des ehemaligen Löwen Eugen Alanov ging erneut an den Pfosten. Von dort aus rutschte die Scheibe zwischen die Beine des Löwen-Schlussmanns, der gedankenschnell die Schoner zusammenschob und damit keinen Nachschuss zuließ.

Das dritte Drittel gehörte dann den Löwen, die den Druck erhöhten und sich immer mehr Torchancen erarbeiteten. Chris Wilkie erlöste das Team sechs Minuten vor dem Ende und glich zum 2:2 aus. Vorausgegangen war ein Zuckerpass von Maksim Matushkin – als alle mit einem Schuss rechneten, spielte er den Pass an den linken Pfosten, wo Wilkie nur einschieben musste.

Die Entscheidung fiel in der vierten Minute der Verlängerung: Charlie Gerard konnte das Spielgerät im Zweikampf an der eigenen blauen Linie am schnellsten unter Kontrolle bringen und überwand dann auch noch Olkinuora für den Zusatzpunkt.

  • Wäre das Team von Anfang an so aufgetreten wie am Freitag bzw. wie im letzten Drittel, dann wären auch drei Punkte möglich gewesen. Es wirkte so, als hätte man nach dem emotionalen Derbysieg nicht rechtzeitig die Spannung wieder hochfahren können. Damit fehlte in der Stadt des Lebkuchens eine wichtige Zutat gegen einen Gegner, der mit viel Kampf und Leidenschaft ins Spiel ging. So muss man sich mit einem Punkt zufrieden geben, welchen man sich, und das muss man auch positiv sehen, erkämpft und verdient hat.
  • Chris Wilkie tut dem Spiel der Löwen so gut! Neben dem Zwei-Wege-Angreifer Fröberg und dem technisch starken Bokk war er das fehlende Puzzleteil in der Reihe. Er und Dominik Bokk sammelten seit der Deutschland-Cup-Pause in jedem Spiel mindestens einen Scorerpunkt. Linus Fröberg wartet zwar weiterhin auf seinen ersten Treffer, gab aber in den letzten vier Spielen vier Vorlagen.
  • Und auch Maksim Matushkin scheint immer mehr zurück zu alter Stärke zu finden. Seit dem Spiel in Ingolstadt am 31.10. punktete der Top-Verteidiger in jedem Spiel (2 Tore und 5 Vorlagen).
  • Was definitiv ausbaufähig ist, ist das Powerplay der Löwen. Ich bin aber optimistisch, dass wir hier demnächst Besserung sehen werden. Es war zunächst wichtig die Neuzugänge gut ins Team zu integrieren und mit dem System vertraut zu machen – Jetzt arbeitet man mit Sicherheit bald an den Special-Teams.
  • Die „Eishockeynews“ schreibt in ihrer neuesten Ausgabe, dass man bis Mitte Dezember einen neuen Verteidiger präsentieren will. Möglich sei auch die Vergabe der letzten Ausländerlizenz. Gleichzeitig bestätigte Daniel Heinrizi am vergangenen Freitag, dass man sich mit mehreren Kandidaten in Gesprächen befindet, der Wunschkandidat aber abgesagt hätte. Dies könnte auf Ryan McKiernan zutreffen, den wir bereits in der Vergangenheit erwähnten. Er scheint nun auch ein Kandidat bei den Eisbären Berlin zu sein. Viel Konjunktiv, viele Fragezeichen – der Poker um einen neuen Verteidiger für die Löwen bleibt also weiterhin spannend.

Nach Nürnberg ist vor Augsburg: Bereits am morgigen Dienstag empfangen die Löwen Frankfurt den AEV in der NIX-Eissporthalle. Die Panther reisen nicht nur mit einer Serie von neun Niederlagen am Stück an den Main – man konnte auch seit neun Spielen nicht den ersten Treffer erzielen. Wie passend, dass die Löwen immer mindestens einen Punkt holten, wenn sie mit 1:0 in Führung gingen. Spielbeginn ist um 19:30 Uhr!

Dieser Beitrag hat einen Kommentar

  1. Andreas

    Also ich könnte das ganze Jahr über Lebkuchen essen. 😄

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