Schön war es nicht, doch die nächsten drei Punkte sind gesichert – in einer intensiven Partie siegten die Löwen Frankfurt am gestrigen Abend mit 4:3 (2:1, 1:1, 1:1) gegen die Augsburger Panther. Dass man es überhaupt so spannend hat werden lassen, lag in erster Linie am schwachen Powerplay und den vielen Unkonzentriertheiten im eigenen Spiel. Die Tore erzielten Linus Fröberg (2), Dominik Bokk und Daniel Wirt.
Auf Carter Rowney, Markus Lauridsen und Nathan Burns mussten die Löwen weiterhin verzichten. Cody Brenner hütete das Tor.
Vor über 5100 Zuschauern war es Daniel Wirt, der die Löwen nach knapp 14 Minuten in Führung brachte. Die Freude währte nur kurz – quasi im Gegenzug glich T.J. Trevelyan für die Gäste aus. Exakt 60 Sekunden später stellte Linus Fröberg mit seinem ersten Saisontor die Löwen-Führung wieder her. Vorausgegangen war ein Traumpass von Chris Wilkie, welcher sich immer mehr als das perfekte Match für die Löwen erweist.
Es dauerte bis zur 29.Spielminute, bis die Löwen erneut jubeln konnten. Nach einem abgefangenen Pass konterten die Löwen – wieder legte Chris Wilkie auf, Dominik Bokk musste nur noch die Kelle reinhalten. Dabei hatte der gebürtige Schweinfurter sogar Glück, dass er für den Zweikampf kurz vor seinem Tor keine Strafzeit bekam. Es gibt mit Sicherheit einige Schiedsrichter, die hier abgepfiffen hätten, weshalb ich den Protest der Panther sogar verstehen konnte. Aus dem Protest wurde schnell Frust und Riley Damiani ließ sich zu einem Stockstich hinreißen – aus der fünfminütigen Überzahl konnten die Frankfurter jedoch kein Kapital schlagen. Der zweite Gegentreffer kurz vor der Pause tat dann noch zusätzlich weh. Es war definitiv kein hochklassiges Spiel – anders als bei der Augsburger Puppenkiste lief es bei den Mannschaften nicht wie am Schnürchen.
Die Panther kamen dann tatsächlich durch ihren Kapitän und Ex-Adler Dennis Reul zum Ausgleich. Auch in dieser Situation zeigten sich die Löwen viel zu passiv. Es dauerte bis zur 58.Spielminute, bis Linus Fröberg den Frankfurter Anhang erlöste. Daniel Wirt zog einfach mal von der blauen Linie ab – die Scheibe traf den gut positionierten Fröberg am Körper und landete im Netz. Mit seinem zweiten Treffer des Abends zog er den Gästen aus Augsburg endgültig den Stecker und ließ die Kritiker verstummen.
- Es war nur eine Frage der Zeit, bis Linus Fröberg auch endlich als Torschütze auf dem Scoresheet steht. Bisher sammelte der hart arbeitende Schwede „nur“ Vorlagen, ein Tor war ihm noch nicht vergönnt – bis zum gestrigen Abend: Mit zwei Treffern und einer Vorlage war er der Mann des Abends.
- Nach vielen Einsätzen erhielt Jussi Olkinuora endlich seine wohlverdiente Pause. Sein Vertreter Cody Brenner zeigte ein gutes Spiel mit einigen starken Paraden und bewies einmal mehr, dass auf ihn Verlass ist. Lediglich beim zweiten Gegentreffer machte er eine unglückliche Figur – einen Schuss, der vermutlich sogar über das Gehäuse geflogen wäre, lenkte der Schlussmann beim Fangversuch ins eigene Tor ab.
- Und das bringt uns auch zur nächsten interessanten Statistik: Die Löwen haben in dieser Saison bereits sechs Tore (davon ein Empty Net Goal) in den letzten 60 Sekunden eines Drittels kassiert. Diese späten und unnötigen Gegentore kurz vor der Pause lassen einen Gegner jedes Mal mit Rückenwind aus der Kabine kommen.
- Tom Rowe fand nach dem Spiel mehr als deutliche Worte für die Leistung seiner Mannschaft. Zwar zeigte er sich glücklich über den Sieg, war aber mit dem schlampigen Spiel sehr unzufrieden. In seinen Augen gibt es noch immer einige Spieler, die das Spiel nicht einfach halten wollen und das Chaos aus dem letzten Jahr fortführen – er kündigte schon jetzt Änderungen an. Man kann nur spekulieren, wen der Löwen-Coach damit meint, denn er sprach auch davon, dass sich einige Spieler zu sicher sind viel Eiszeit zu bekommen und gesetzt zu sein.
Was ziehen wir positives aus der Leistung? In erster Linie sind es die drei gewonnenen Punkte. Das Team der vergangenen Saison hätte die volle Punkteausbeute nicht geholt – da bin ich mir recht sicher. Trotzdem müssen es die Löwen, gerade mit den gesetzten Zielen und dem eigenen Anspruch, schaffen, ihre Topleistungen nicht nur gegen die großen Teams zu zeigen. In der DEL reichen keine 70-80%. es braucht die 100%-ige Überzeugung, den Willen und die volle Bereitschaft auch in Spielen, wo man als klarer Favorit antritt. Diese Rolle haben die Löwen in ihrem nächsten Spiel definitiv nicht – es geht gegen den Vizemeister aus Bremerhaven. Spielbeginn am Freitagabend in der NIX-Eissporthalle ist um 19:30 Uhr!
Leider wieder das Titanic-phänomen.
Erst gut Fahren, dann mit anlauf Eisberg Rammen und unter gehen.
bin leider Ratlos. Warum Die löwen sich das spiel haben nehmen lassen.
Ich blicke aber mit Guten Gefühlen Richtung Sonntag das wir das ding daheim Rocken.