Nicht mal 24 Stunden nach dem siegreichen Halbfinale gegen Vålerenga Ishockey stand für die Löwen schon der nächste Test auf dem Programm. Gegen den tschechischen Vizemeister der vergangenen Saison unterlag man im Finale des Dolomiten-Cups am Ende verdient mit 1:4 (1:0, 0:2, 0:2) und belegte, wie schon im letzten Jahr, den zweiten Platz des renommierten Vorbereitungsturniers. Gegenüber dem Vortag bekamen Matthew Wedman, Jakob Lilja und Philipp Bidoul eine Pause – neben Carter Rowney fehlte auch weiterhin Daniel Wirt. Dafür kehrten Reid McNeill, Sebastian Cimmermann und Kevin Bicker zurück in den Kader. Im Tor kam dieses Mal Mirko Pantkowski zum Einsatz.
Schon kurz nach Spielbeginn hatten die Löwen die erste Großchance, als Wilkie nach einem tollen Pass im Slot nur noch einschieben musste, doch Thomas Vomacka bekam im letzten Moment noch die Schiene dazwischen. Es sollte der Auftakt eines sehenswerten Drittels werden – aufgrund des Tempos der beiden Teams hatte man zwischenzeitlich das Gefühl, dass man die Partie im Vergleich zum Vortag auf erhöhter Geschwindkeit verfolgte. Nach sechs Minuten kam auch Dynamo Pardubice zur ersten Torchance, welche vom hellwachen Mirko Pantkowski vereitelt wurde. In der Folge erarbeitete sich Pardubice ein optisches Übergewicht ohne sich nennenswerte Großchancen zu erspielen, was auch an der guten Defensivarbeit der Frankfurter Löwen lag. Mitten in diese Drangphase kam es dann zum ersten Powerplay für das Team von Tom Rowe. Ein erster Warnschuss von Fröberg konnte zu Beginn des Überzahlspiels noch abgewehrt werden (13.), Sekunden später war Vomacka dann machtlos. Nach einer sehenswerten Kombination landete die Scheibe bei Chris Wilkie, der aus dem linken Bullykreis eine Direktabnahme im langen Eck versenkte. Mit dieser Führung sollte es dann auch in erste Drittelpause gehen.
Ab dem zweiten Drittel sollte das Spiel dann nur noch in eine Richtung gehen. Das lag zum einen an den immer schwerer und müder werdenden Beinen der Löwen-Spieler – zum anderen an den etlichen Strafzeiten, die man kassierte. Pardubice übernahm endgültig die Spielkontrolle und die Löwen sahen eine Angriffswelle nach der anderen auf das eigene Tor zurollen. Nach Chancen von Kaplan (23.), Tourigny (26.) und einem Schuss an den Außenpfosten (32.), kam das Team aus Tschechien in der 36.Spielminute zum hochverdienten Ausgleich. Nach einer angezeigten Strafe gegen Frankfurt fehlte in der Löwen-Defensive kurz die Zuordnung – das nutzte Jan Stransky aus, der freistehend am langen Pfosten nur noch einschieben musste. Nur 29 Sekunden später musste der starke Mirko Pantkowski ein zweites Mal hinter sich greifen – Patrik Pouliček bekam zwischen den Bullykreisen zu viel Platz und sorgte für die 2:1-Führung für Dynamo Pardubice.
Auch im letzten Spielabschnitt zeigte sich das gleiche Bild: Pardubice startete einen Angriff nach dem anderen, die Löwen kamen nur selten geordnet aus dem eigenen Drittel. Spätestens an der gegnerischen blauen Linie wurden die Versuche der Löwen kompromisslos wegverteidigt. Pardubice kam durch einen abgefälschten Schuss noch zu ihrem 3:1 (53.), vier Minuten später sorgte Libor Hajek für den Endstand.
- Nachdem Cody Brenner im Halbfinale die Auszeichnung als MVP erhielt, so wurde auch Mirko Pantkowski gestern als bester Spieler des Frankfurter Teams ausgewählt. Eine tolle und verdiente Belohnung für die beiden Schlussmänner, die angedeutet haben, dass auf sie Verlass ist.
- Die Löwen Frankfurt verbuchten ihren neunten und damit letzten Torschuss bei 16:31 im ersten Drittel. Danach ging, auch wegen der vielen Strafzeiten, nicht mehr viel nach vorne.
- Doch das Unterzahlspiel sollte man an dieser Stelle trotzdem lobend erwähnen: Sechs Mal musste man in Unterzahl agieren, davon einmal sogar für knapp eine Minute mit zwei Akteuren weniger. Kein einziger Gegentreffer bedeutete eine Erfolgsquote von 100%.
- Die Löwen mussten am gestrigen Sonntag viel leiden – der Gegner, der in Europa sicherlich zu den Spitzenteams zählt, war den Löwen in allen Belangen überlegen. Aber auch dies war ein guter Test – gegen Teams wie Mannheim, Berlin und München wird man technisch ebenfalls unterlegen sein. Da wird es ebenfalls darauf ankommen wie man verteidigt und dass man die wenigen Torchancen nutzt – am Ende geht es aber vor allem auch darum disziplinierter zu agieren und weniger Strafzeiten zu kassieren.
Alles in allem können die Löwen sehr zufrieden auf das absolvierte Trainingslager in Südtirol zurückblicken. Man konnte, wie auch im letzten Jahr, ins Finale des Dolomitencups einziehen und viele wichtige Erkenntnisse sammeln. Die jungen Spieler sammelten in den Testspielen viel Eiszeit, beide Schlussmänner kamen jeweils auf volle 60 Minuten Spielzeit und zeigten dabei starke Leistungen. Auch die Neuzugänge konnten erste Duftmarken setzen und andeuten, wieso man sie verpflichtete und was man von ihnen erwarten kann. Mit den gewonnenen Eindrücken ging es noch in der Nacht zurück nach Frankfurt – diese gilt es nun zu analysieren und aufzuarbeiten, um die Mannschaft weiterhin bestens auf den Saisonstart am 12.09. gegen Wolfsburg vorzubereiten.
Das nächste Vorbereitungsspiel steht am kommenden Samstag an, wenn die Löwen im Rahmen des Probonio-Cups auf die Kassel Huskies treffen – weitere Teilnehmer des Kurzturniers sind die Düsseldorfer EG und die Iserlohn Roosters. Spielbeginn in der Probonio-Arena ist um 14 Uhr!
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