Geschenke für den Tabellenletzten! Die Löwen Frankfurt verloren am gestrigen Freitagabend mit 4:3 (0:2, 2:0, 2:1) in Düsseldorf und kassierten die dritte Niederlage in Folge.
Markus Lauridsen gab nach längerer Verletzungspause endlich sein Comeback. Für Carter Rowney reichte es hingegen noch nicht – der Kanadier fällt weiter aus. Neben ihm fehlten auch die Langzeitverletzten Dominik Bokk, Nathan Burns und Kevin Bicker, sowie der noch gesperrte Cameron Brace. Sein Debüt im Löwen-Trikot feierte hingegen der Neuzugang Andy Welinski, der direkt im ersten Verteidiger-Pärchen neben Maksim Matushkin auflief. Zwischen den Pfosten startete Jussi Olkinuora.
Die Löwen starteten vielversprechend in die Partie – mit viel Kampf und Einsatz wusste das Team in den ersten 20 Spielminuten zu überzeugen. Cedric Schiemenz brachte seine Farben im Powerplay mit seinem zweiten Saisontreffer in Führung. Dabei profitiere er von einem orientierungslosen Henrik Haukeland, der sich die Scheibe letztendlich selbst ins Tor schob. Und der norwegische Schlussmann half auch beim zweiten Treffer der Frankfurter mit. Linus Fröberg fälschte einen Schuss ab, das Spielgerät rutsche Haukeland durch und kullerte über die Linie.
Mit Beginn des zweiten Spielabschnitts war das Team von Tom Rowe dann völlig von der Rolle. Alexander Ehl, der in der kommenden Spielzeit angeblich nach Mannheim wechseln soll, erzielte nach nur wenigen Sekunden den Anschlusstreffer und auch in der Folge drückte Düsseldorf auf den Ausgleich. Frankfurt wirkte nervös und verunsichert während die DEG immer mehr Oberwasser bekam. Der längst überfällige Ausgleich fiel dann durch Tyler Gaudet in Überzahl, nachdem Carter Proft auf der Strafbank Platz nehmen musste. Bezeichnend für den Mittelabschnitt war die Torschussbilanz: 15:2 für Düsseldorf!
Man könnte nun natürlich vermuten, dass die Löwen aus ihren Fehlern gelernt hätten und von Anfang an hellwach in die letzten 20 Minuten gestartet wären… Doch wieder dauerte es nur wenige Sekunden, bis das Heimteam erneut jubeln konnte. Jussi Olkinuoras Pass hinter dem Tor wurde abgefangen – wieder traf Alexander Ehl. Mit seinem zweiten Treffer des Abends erzielte Linus Fröberg im Powerplay zehn Minuten vor dem Ende das 3:3 und ließ damit die Hoffnungen auf Punkte am Rhein wieder aufkeimen. Das letzte Wort hatten aber die Gastgeber. Nach einem Puckgewinn an der eigenen blauen Linie schaltete man schnell um, die Löwen-Defensive war noch nicht sortiert und Philip Gogulla sorgte mit einem präzisen Schuss unter die Latte für den Endstand.
- Schon vor dem Eröffnungsbully hatte ich ein ganz ungutes Gefühl. Auf der einen Seite eine Mannschaft, die aktuell viele Verletzte und Sperren zu beklagen hat – auf der gegnerischen Seite ein Team, dass am gestrigen Freitag gleich drei Leistungsträger zurück im Kader hatte und auf eine Aufbruchsstimmung im Klub bauen kann. Ende November veröffentlichte die DEG positive Neuigkeiten bezüglich des Hauptsponsors und der finanziellen Perspektive in der kommenden Saison, sofern man den Klassenerhalt in der DEL schafft.
- Die Löwen finden leider aktuell immer wieder Wege sich selbst zu schlagen – Fehler im Spielverlauf, Puckverluste im eigenen Drittel, unnötige Strafen oder eine schwache Zuordnung in der Defensive. War die Abwehr gerade zu Beginn noch das „Prunkstück“ des Teams, schwächelt man hier in den letzten Wochen. Ja, ich weiß, viele verletzte Spieler in der Verteidigung, doch ein Großteil der gemachten Fehler sind leider absolut vermeidbar. Vielleicht auch ein Zeichen davon, dass man hinten teilweise „überspielt“ ist…? In der Offensive sieht man einen klaren Aufwärtstrend. Die Rückkehr von Linus Fröberg und die Verpflichtung von Chris Wilkie waren goldwert. Und hätte man nicht mit so einem Verletzungspech zu kämpfen, hätte man in den letzten Wochen einige Punkte mehr geholt… Hätte, hätte…
- Am morgigen Sonntag kehrt Cameron Brace, nach abgesessener Sperre, endlich wieder zurück. Ich bezweifle, dass Carter Rowney ebenfalls dabei ist – sollte dies aber der Fall sein, hat Tom Rowe schon gegen Wolfsburg die Qual der Wahl, da er dann einen Kontingentspieler auf die Tribüne setzen muss… Vorausgesetzt der Rest ist auch fit…
Mit dem letzten Heimspiel vor Weihnachten wollen die Löwen auch eine Wiedergutmachung für die Klatsche in der vergangenen Woche gegen Bremerhaven. Spielbeginn gegen Wolfsburg in der NIX-Eissporthalle ist um 14:00 Uhr. Mit einem Sieg könnte man die Grizzlys als direkten Verfolger auf Distanz halten…