Aufbaugegner Frankfurt

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Was für ein desolater Auftritt… Mit 2:7 (1:1, 0:4, 1:2) verloren die Löwen am gestrigen Abend gegen die Düsseldorfer EG und zeigten vor ausverkauftem Haus in der NIX-Eissporthalle eine mehr als bedenkliche Vorstellung gegen einen Gegner, der sein letztes Auswärtsspiel Mitte November gewann…

Dabei fing der Spieltag mit guten Nachrichten für die Löwen Frankfurt und ihre Anhängerschaft schon Stunden vor Spielbeginn an. Der Magistrat der Stadt stimmte einem Grundsatzbeschluss für den Bau einer Multifunktionsarena zu. Schon seit über 20 Jahren wartet man in der Mainmetropole auf eine neue Spielstätte. Am Kaiserlei, in Eschborn, am Flughafen oder in Hattersheim – viele mögliche Orte kursierten in den Medien. Nun soll die neue Spielstätte am Stadion am Stadtwald auf dem Parkplatz P9 entstehen. Das Anliegen geht jetzt in die zuständigen Ausschüsse, bevor am 27.02. die Stadtverordnetenversammlung abstimmt.

Die Eissporthalle, trotz ihres Charmes, ist leider nicht mehr zeitgemäß. Bei der DEL drückt man bereits seit Jahren ein Auge zu und ohne Logen und richtigen VIP-Bereich haben die Löwen einen großen Nachteil gegenüber vieler anderer Klubs. Man kommt einer neuen Halle nun entsprechend näher – klar ist: noch ist nichts in trockenen Tüchern. Bei den aktuellen Abstimmungen geht es zunächst nur um das Vorhaben, eine Arena zu bauen. Weder gibt es zum aktuellen Zeitpunkt ein Mobilitätskonzept, noch ist die Finanzierung genau geklärt.

Auf dem Eis ähnelte die Mannschaft der Löwen am gestrigen Abend dem, was man sich in naher Zukunft am Waldstadion erhofft: Eine Baustelle. Zwar hatte man noch im ersten Drittel eine annehmbare Leistung gezeigt und führte früh durch den Treffer mit Maksim Matushkin mit 1:0 – weitere Tore hätten folgen können, doch man verpasste es die Führung weiter auszubauen. Stattdessen verlor man mit fortlaufender Spielzeit immer mehr den Faden und ließ sich ab dem zweiten Drittel von den Gästen komplett auseinander schrauben. Was man als Heimmannschaft im Kampf um die Pre-Play-Offs gegen den Tabellenletzten der Liga für eine Leistung zeigte, glich schon einer Arbeitsverweigerung. Kein Biss, kein Kampf, kein Konzept.

Umso mehr verwundern die Gerüchte um die kommende Saison – der Kader soll größtenteils zusammen bleiben, nur punktuell verstärkt werden. Spieler, die aktuell noch kein Arbeitspapier für die kommende Spielzeit besitzen, machen aktuell nicht die beste Werbung für sich. Und auf der Trainerposition? In meinen Augen macht die fehlende Entwicklung und die unkonstanten Leistungen der Mannschaft einen Verbleib von Tom Rowe mehr als unwahrscheinlich.

Mit der Art und Weise wie die Löwen Frankfurt in den letzten Spielen auftreten, eliminiert sich der Klub von ganz allein aus dem Kampf um die Pre-Play-Offs. Zwar beträgt der Rückstand aktuell nur vier Punkte auf Nürnberg – trotzdem fehlt selbst mir als Optimist leider die Fantasie, wie man da aktuell mithalten will, denn konstant gute Leistungen über einen längeren Zeitraum konnte man bisher in der ganzen Saison nicht zeigen. Auf einen möglichen Abstiegsrang beträgt der Vorsprung 14 Punkte bei noch 15 ausstehenden Spielen für Augsburg. Klingt noch komfortabel, doch genauso kann es mit dem aktuellen Auftreten und zwei bis drei Siegen der Teams hinter den Löwen schnell ungemütlich werden.

Schon morgen haben die Löwen Frankfurt die Chance eine Reaktion auf die Niederlage gegen Düsseldorf zu zeigen. Zu Gast ist man in Straubing, wo man übrigens seit dem Wiederaufstieg noch keinen Sieg feiern konnte – Spielbeginn ist um 14:00 Uhr.

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