So mancher Fan ahnte bereits vor dem Spiel, dass es genau dieses Spiel werden würde. Dabei standen die Vorzeichen gut: Viele Leistungsträger beim Gegner, der ohnehin mit einer Niederlagenserie zu kämpfen hat, verletzt. Die Löwen mit vier Siegen in Folge, dazu das Debüt des Top-Torhüters Jussi Olkinoura. Was sollte da also schief gehen? Dabei sind es genau diese Punkte, wo man sich dann im Nachhinein fragen muss, ob man sich seiner Sache zu sicher war? Fest steht: Die Löwen waren nicht bereit. Bei den Augsburger Panthern setzte es aus Löwen-Sicht eine 1:4 (0:1, 0:2, 1:1)-Niederlage. Dabei wäre mit einer konzentrierteren Leistung so viel mehr möglich gewesen. Auch Augsburg zeigte am gestrigen Abend keine Top-Leistung – bestrafte aber die Fehler, kämpfte als Team und profitierte dann auch noch in einigen Situationen vom „Scheibenglück“. Am Ende siegte das Team, welches den Sieg mehr wollte.
– Bei den Löwen fehlte der angeschlagene Kevin Bicker. Für ihn rückte Hannu Tripcke in den Kader und kam zu seinem DEL-Debüt – so wie auch Jussi Olkinoura, der nach überstandener Verletzungspause, ebenfalls das erste Mal in einem Löwen-Pflichtspiel auf dem Eis stand. Cedric Schiemenz rutschte in Reihe drei, während Tripcke an der Seite von Nathan Burns und Sebastian Cimmermann in Reihe vier stürmte.
– Dabei waren es die ersten Minuten, die den Löwen eigentlich zusätzlich Selbstvertrauen und Schwung hätten geben sollen. Man überstand eine lange doppelte Unterzahl und ließ hier quasi keine Torchancen zu. Klar, hier könnte man relativieren und sagen, dass es ja gegen das schlechteste Powerplay-Team der Liga ging, doch genau dieses schenkte den Löwen im Laufe des Abends noch zwei Treffer in Überzahl ein.
– Die Löwen gaben den Hausherren aber auch genug Möglichkeiten dazu. Am Ende sammelte man wieder viel zu viele Strafzeiten. Dabei waren es die typischen Strafzeiten, die du ziehst, wenn der Gegner dir einen Schritt voraus ist und du nur reagierst. Die Löwen haben mit 44 Zwei-Minuten-Strafen die meisten der Liga – und das mit Abstand. Zum Vergleich: Die zweitmeisten kleinen Strafen erhielt Nürnberg mit 37.
– Hinzu kommen dann auch noch die vielen Fehlpässe (wie auch vor dem 1:0 der Panther) und das fehlende Scheibenglück. Lobachs unglückliches Abfälschen vor dem zweiten Gegentreffer, Napravniks Pfostentreffer und der vergebene Penalty von Carter Rowney waren bezeichnend für diesen Abend.
– Cameron Brace baute mit seiner Vorlage seine persönliche Punkteserie auf fünf Spiele aus. Für Markus Schweiger war es der vierte Saisontreffer. Damit hat er jetzt schon mehr Punkte als in der vergangenen Saison gesammelt und belegt in der Scorerliste aller deutschen Spieler in der DEL aktuell den sechsten Rang. Die Entwicklung des 22-Jährigen ist beeindruckend – mit diesen Leistungen wird er mit Sicherheit auch die Aufmerksamkeit des Bundestrainers wecken…
– Tom Rowe sagte nach dem Spiel, dass man die Mannschaft, gerade Aufgrund der vielen verletzten Panther, warnte und sie auf den Spielstil von Augsburg Headcoach Ted Dent, den Rowe in den höchsten Tönen lobte, einstellte. Man spielte zwar ein gutes erstes Drittel, doch am Ende bezahlte man den Preis dafür, dass einige Spieler an diesem Abend nur „Mitläufer“ waren. Auch hier wird wieder spannend sein, wie der Löwen-Trainer darauf reagiert und welche Konsequenzen er für den Sonntag daraus zieht.
– Die bayerischen Gegner liegen den Löwen Frankfurt scheinbar nicht. Alle drei Niederlagen setzte es gegen Teams (München, Ingolstadt, Augsburg) aus dem Bundesland. Vielleicht könnten wir ja öfter gegen Teams aus NRW spielen…? 😉
Ein enttäuschender Freitagabend an dem sicherlich mehr für die Löwen Frankfurt möglich war! Die DEL ist eine Liga, in der jeder jeden schlagen kann. Umso wichtiger ist es bereit zu sein und sich nicht auf den vergangenen Spielen auszuruhen. Mund abputzen und am Sonntag neu angreifen. Der Meister ist in der NIX-Eissporthalle zu Gast. Spielbeginn gegen die Eisbären Berlin ist um 19:15 Uhr.