Breite Brust trotz spätem Schock

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Vor der Halle auf dem Festplatz hieß es „Dosenwerfen“ – in der Halle Dosen schlagen. Knapp 40 Stunden nach ihrem Auftaktsieg gegen die Nürnberg Ice Tigers waren die Löwen am Sonntagnachmittag erneut gefordert. Mit dem EHC Red Bull München empfing man am Spieltag direkt einen dicken Brocken in der heimischen NIX-Eissporthalle, die an diesem Tag wohl wieder mal den Namen Heißsporthalle verdient gehabt hätte… Neben den spätsommerlichen warmen Temperaturen sorgten aber auch die Akteure auf dem Eis für eine aufgeheizte Stimmung am Ratsweg. Am Ende verlor das Team von Tom Rowe sehr unverdient und unglücklich mit 2:3 (0:1, 2:1, 0:1).

Nach den Ausfällen von Jussi Olkinoura und Carter Rowney fehlte zusätzlich noch Maksim Matushkin, der nach einem Check gegen den Kopf in den letzten Sekunden des ersten Spiels, von der Liga nachträglich für ein Spiel gesperrt wurde. Nicht die besten Vorzeichen für ein Spiel, in welches man ohnehin nicht als Favorit geht. Was das Team aber in den 60 Minuten Eishockey dann zeigte, war pure Leidenschaft, viel Wille und ganz großer Teamgeist.

– Die geplante Choreo musste aus Brandschutzgründen leider kurz vor Hallenöffnung doch noch abgesagt werden. Schade!
– Cody Brenner: Wir haben uns schon sehr auf den Austausch zur Goalieleistung nach dem Wochenende gefreut: Von „Brenner tuats guat“ (Philipp sucht an dieser Stelle einen neuen Folgetitel) bis „Cody wird zum Dauerbrenner“ waren die Wortspiele schon vorbereitet. Nach seinem bärenstarken Auftritt im ersten Spiel, fand der Schlussmann erneut sehr gut in die Partie. Der Zusammenprall mit dem Münchner Yasin Ehliz beendete den Arbeitstag des Deutsch-Kanadiers vorzeitig – verletzungsbedingt ging es direkt in die Kabine. Es gibt mit Sicherheit auch den einen oder anderen Schiedsrichter, der hier auf Torhüter-Behinderung entschieden hätte… Aber am wichtigsten: Gute Besserung und vor allem schnelle Genesung!
– Und damit gleich zu seinem Ersatz: Rodion Schumacher kam vor der Saison als dritter Torhüter nach Frankfurt. Wer hätte gedacht, dass wir den jungen Schlussmann bereits im zweiten Saisonspiel zu sehen bekommen?! Schumacher machte seine Sache sehr gut und wurde von seinen Vorderleuten unermüdlich unterstützt. Beim Gegentreffer kurz vor dem Ende war der 20-Jährige chancenlos.
– Durch den Ausfall von Maksim Matushkin rutschte Reid McNeill in die erste Verteidigerreihe und agierte neben Markus Lauridsen. Clayton Kirichenko mit Lua Niehus und Daniel Wirt mit Kevin Maginot, der zunächst als siebter Verteidiger gelistet war, bildeten die weiteren Pärchen. Philipp Bidoul hatte im gesamten Spiel nur einen Shift.
– Es waren gerade die beiden Topscorer vom Freitag, die durch ihre Abspielfehler im eigenen Drittel für die Gegentore zum 0:2 und 2:3 sorgten. Zunächst landete Lauridsens Befreiungsschlag genau auf der Kelle von Yasin Ehliz. Später unterlief Daniel Pfaffengut, der ansonsten wieder ein bärenstarkes Spiel machte, der Fehlpass, welcher anschließend den erneuten Führungstreffer und letztendlich Siegtreffer für München bedeutete. Besonders bitter in dieser Situation: Eine doppelte Unterzahl war gerade erst überstanden. Links und Rechts an der Bande standen die Nebenleute bereit. Der Pass mit viel Risiko durch die Mitte blieb am Gegenspieler hängen. Fast hätte der Stürmer seinen Fehler wieder gut gemacht, doch sein Schuss in den letzten Sekunden des Spiels wurde gerade noch geblockt.
– Dominik Bokk konnte sich zum ersten Mal in dieser Saison in der Torschützenliste eintragen. Nach überragender Vorarbeit von Julian Napravnik verwertete der gebürtige Schweinfurter seinen eigenen Nachschuss zum wichtigen Ausgleich vor der zweiten Pause. Die Reihe um die beiden Deutschen und Linus Fröberg bekam heute noch ein Extralob vom Trainer. Zu Fröberg ist noch zu sagen: Wie bereits am Freitag blockte der Schwede auch gegen München die meisten Schüsse des Teams. Dafür war seine Bullybilanz leider sehr durchwachsen – von 20 Anspielen konnte er nur fünf gewinnen.
– „Thats the way Frankfurt hockey is gonna be played all year!“ Dieser Satz beendete Tom Rowes Statement auf der heutigen Pressekonferenz. Mit seiner Art und seinen Aussagen kommt der Kanadier einfach gut beim Frankfurter Anhang an. Seine Handschrift ist bereits am ersten Wochenende klar zu erkennen und das Team begeistert das Frankfurter Publikum. Viel Leidenschaft, unermüdlicher Einsatz und hohe Laufbereitschaft lässt den Funken auf das Publikum überspringen. Das macht Lust auf mehr und gab heute zurecht viel Lob vom Coach: „Wenn du immer so spielst, wirst du mehr Spiele gewinnen als verlieren.“ Einzig das Powerplay gefiel ihm nicht. Nach zwei Toren in Überzahl am Freitag, gelang es den Löwen bei zwei Gelegenheiten am Sonntag nicht, entscheidend Gefahr auszustrahlen.

Mit der Leistung hätte das Team definitiv mindestens einen Punkt verdient, doch auch über eine volle Punkteausbeute der Frankfurter hätte man sich an der Isar nicht beschweren dürfen. Am Ende bestrafte der Favorit die Fehler eiskalt. Gerade ohne die drei Top-Spieler war das eine beeindruckende Leistung, die zurecht vom Publikum und Tom Rowe gewürdigt wurde.

Einzig die Situation im Tor bereitet aktuell Sorgen. Da nun auch Cody Brenner vermutlich länger ausfallen wird, braucht es nochmal eine Nachbesetzung zwischen den Pfosten, auch wenn diese nur temporär ist. Priorität sollte in erster Linie die vollständige Genesung Olkinouras und Brenners haben.

Am Freitag geht es für unsere Löwen in Ingolstadt weiter – um 19:30 Uhr ist Spielbeginn in der Saturn-Arena.

Dieser Beitrag hat 3 Kommentare

  1. Minx CARMEN

    Ich finde die Schiedsrichter in der DEL unmöglich sie sehen nur das was sie wollen und der Hit von gestern wie Code Brenner gefault wurde gab es keine Stafe von München das finde ich eine große Sauerei.

    1. Sylvia

      Das sehen bestimmt 98% genauso,
      Das Spiel ist allerdings vorbei, es könnten die fehlenden Punkte für die Playoffs am Ende sein dann ist es noch bitterer,
      Da müsste der DEL Verbund handeln, nicht das soetwas unbestraft ein Dauer Problem wird. Gezielt aufs Tor drauf zu laufen ich möchte niemanden etwas unterstellen aber wenn ich in diese Richtung laufe weiß man doch wann ich vor dem Tor ausweichen müsste. Die Spieler sind Profis, klar kann es mal dazu kommen das es zu spät ist um zu reagieren.
      Es waren allerdings am Sonntag so ein paar Dinge zuviel was bei den Red Bull München nicht gepfiffen wurde..

  2. Sylvia

    Hallo Tom,danke für deine gute Zusammenfassung,
    Es war schon sehr turbulent diese zwei Spiele, im letzten Spiel am Sonntag ist soviel passiert das man vom Freitag die Highlights schon fast nicht mehr weiß.
    Außer das wir gewonnen haben!🦁🎉🏒

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