Auftakt nach Maß! Die Löwen Frankfurt gewinnen ihr erstes Vorbereitungsspiel gegen den norwegischen Klub Vålerenga mit 4:1 (0:0, 1:1, 3:0) und ziehen beim Dolomiten-Cup in Südtirol ins Finale ein. Trotz des kräftezehrenden Trainings in den letzten Tagen konnte man sich im Laufe des Spiels immer weiter steigern und zeigte am Ende eine solide Leistung. Auf Seiten der Löwen schonte man Reid McNeill und Carter Rowney – ebenfalls fehlte auch Daniel Wirt. Zwischen den Pfosten startete Cody Brenner.
Die erste Chance der Partie gehörte den Frankfurtern: Nach einer schönen Kombination landete die Scheibe bei Dennis Lobach, der die Scheibe aber nicht im Tor unterbringen konnte. Beide Teams konzentrierten sich in der Anfangsphase, in der es kaum Unterbrechungen gab, auf eine sichere Defensive. Es dauerte tatsächlich bis zur 16.Spielminute bis es zur nächsten nennenswerten Gelegenheit – dieses Mal für das Team aus Oslo. Theodor Skjellum-Kokkim setzte sich auf der rechten Seite gegen Philipp Bidoul durch, scheiterte aber mit einem Schuss auf das kurze Eck an Cody Brenner. Kurz vor Ablauf des ersten Spielabschnitts kassierte Vålerenga dann die erste Strafzeit der Partie – ein erster Test für das Löwen-Powerplay!
Mit einem Mann mehr machte das Team von Tom Rowe zu Drittelbeginn viel Druck. Gleich mehrfach hatten Cameron Brace, Michael Joyaux und Daniel Pfaffengut die Führung auf dem Schläger, fanden an Mathias Arnkværn jedoch kein vorbeikommen. Auf der Gegenseite machte es Vålerenga dann besser: Nach einem Puckverlust im Mitteldrittel in Unterzahl zeigten sich die Löwen kurz unsortiert und wurden prompt bestraft, als Jorgen Karterud die Scheibe mit einem präzisen Schuss ins lange Eck versenkte.
Durch den Gegentreffer verlor das Frankfurter Team den Faden und ließ die Struktur in der Defensive vermissen. Resultierend daraus kassierte man mehrere Strafzeiten. Die Norweger drückten auf das zweite Tor, doch ihnen ging es wie so manchem Urlauber an der österreichisch-italienischen Grenze in der Ferienzeit: Beim Brenner gab es kein durchkommen. Mehrfach parierte der Löwen-Goalie glänzend (28.) und hielt seine Farben damit im Spiel. In der 33. Spielminute, als die Löwen erneut in Unterzahl agieren mussten, bot sich dann die Chance für einen Konter. Wedman schickte Cameron Brace auf die Reise, der behielt im 1 gegen 1 Duell die Oberhand und ließ die knapp 100 anwesenden Löwenfans zum ersten Mal jubeln. Auch wenn man sich Sekunden später bei einem vereitelten Alleingang erneut bei Cody Brenner bedanken konnte, so tat der eigene Treffer dem Löwen-Team sichtlich gut. Die Spielkontrolle kehrte zurück – die erstmalige Führung sollte her. Doch auch eine Vierfachchance innerhalb weniger Sekunden durch Dunham, Lilja, Fröberg und Niehus blieb ungenutzt (34.). Stattdessen ging es mit einem gerechten 1:1 in die zweite Drittelpause.
Den Start in die letzten 20 Minuten erwischte das Team aus Oslo, doch wieder war es Cody Brenner, der mit einer Glanzparade rettete (43.). Anschließend übernahmen die Frankfurter immer mehr das Kommando. Nachdem Pfaffengut eine weitere gute Gelegenheit in Unterzahl vergab, war man in der 45. Minute in eigener Überzahl erfolgreich. Matthew Wedman parkte im Slot und stocherte die Scheibe zum 2:1-Führungstreffer über die Linie. Das gleiche Bild dann fünf Minuten später: Wieder war es Wedman, der vor dem Gehäuse das Handtuch auslegte und einen Schuss von Wilkie unhaltbar abfälschte. Die Norweger wirkten anschließend frustriert und kassierten nach einem vollkommen unnötigen und gefährlichen Check, kurz vor der Bande eine Spieldauer-Disziplinarstrafe. Timo Kose blieb kurz liegen, doch es blieb wohl nur bei einem Schrecken – der junge Neuzugang kehrte glücklicherweise ohne Hilfe auf die Spielerbank zurück. Im langen Powerplay erspielten sich die Löwen weitere gute Gelegenheiten und kamen zum vierten eigenen Treffer: Joyaux zog von der blauen Linie ab, Wedman beschäftigte einmal mehr die gegnerische Hintermannschaft im Slot – 4:1 (54.). Viel passierte in den letzten Minuten dann nicht mehr, sodass die Löwen einen am Ende verdienten Sieg zum Auftakt in die Saisonvorbereitung feiern konnten. Zum Spieler des Spiels wurde auf Seiten der Löwen Cody Brenner gewählt, der mit einer starken Leistung (96% Fangquote) genau da weitermachte, wo er in der vergangenen Saison aufgehört hatte. Klar ist: Es gibt noch viel zu tun und viel zu verbessern für Tom Rowe und Emil Rasmussen, doch für den ersten Test zeigte man ein ordentliches Spiel, indem man sich gerade zum Ende hin von Minute zu Minute immer weiter verbesserte.
- Für Maksim Matushkin war der heutige Test ein ganz besonderer: Es war nicht nur das erste Mal, dass er seit der Ernennung zum Kapitän für die neue Spielzeit sein Team anführte, sondern auch das erste Aufeinandertreffen mit seinem sieben Jahre jüngeren Bruder Oskar Matushkin, der in der Sommerpause zu Vålerenga wechselte.
- Schon gewusst? Vålerenga Ishockey hält die meisten Titel aller Mannschaftssportarten in Norwegen. 26-Mal krönte sich der Klub aus Oslo bereits zum norwegischen Meister – trotzdem wartet man seit 2009 auf Titel Nummer 27.
- Gleich im ersten Testspiel zeigten die Neuzugänge, warum man sie verpflichtete. Dabei stachen vor allem zwei heraus: Matthew Wedman, der vor dem Tor viel Präsenz zeigte und die Gegenspieler ordentlich beschäftigte. Nicht nur wegen seiner zwei Treffer war er einer der Matchwinner. Und auch Michael Joyaux, der sich ebenfalls in die Torschützenliste eintragen konnte, machte ein gutes Spiel. Er trieb das Spiel immer wieder an und strahlte im Powerplay viel Gefahr aus.
- Sportdirektor Jan Barta sagte nach dem Spiel: „Für ein DEL-Spiel wäre das zu wenig gewesen, für das erste Vorbereitungsspiel war es sehr ordentlich. Wir haben das gesehen, was wir sehen wollten.“
- Abschließend noch ein großes Lob an die Organisatoren vor Ort, die die daheimgebliebenen Fans mit einem tollen und qualitativ hochwertigen Stream versorgt haben. Und an den Löwen-Fan, der den BembelBros-Sticker in die Kamera gehalten hat: Wir haben dich gesehen! 😉
Am heutigen Sonntag wartet mit Dynamo Pardubice dann ein ordentlicher Brocken auf die Löwen – das Team aus Tschechien setzte sich bereits gestern deutlich gegen den EV Landshut mit 7:0 durch. Spielbeginn im Finale des Dolomiten-Cups ist um 20 Uhr, anschließend geht es für das Team zurück nach Frankfurt.
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