Die Löwen bleiben weiter sieglos in der Lanxess-Arena – am Sonntag verlor man mit 3:4 (2:2, 1:1, 0:1) bei den Kölner Haien und wartet nun schon seit sechs Spieltagen auf einen Sieg. Dabei zeigte man endlich wieder mal eine äußerst ansprechende Leistung über die volle Spielzeit.
Auf Seiten der Löwen fehlte der gesperrte Ex-Kölner Carter Proft, sowie die Langzeitverletzten Dominik Bokk und Kevin Bicker. Lua Niehus weilt aktuell bei der U-20 Nationalmannschaft. Erik Brown kehrte in den Kader zurück, dafür setzte Markus Lauridsen aus. Im Tor startete auch dieses Mal wieder Jussi Olkinuora.
Vor über 18.000 Zuschauern erwischten die Löwen eindeutig den besseren Start. In der 9.Spielminute war es Daniel Pfaffengut, der die Gäste in Führung brachte. Die Antwort der Haie ließ nicht lange auf sich warten – Alexandre Grenier vollendete einen 3-auf-1 Konter. Vittasmäki gelang kurze Zeit später sogar die Führung für die Hausherren, welche aber noch vor der ersten Drittelpause von Maksim Matushkin egalisiert wurde. Vorausgegangen war eine tolle Vorlage von Julian Napravnik, der hinter dem Tor die Übersicht behielt und den Top-Verteidiger mit einem feinen Pass anspielte.
Die große Frage, die man sich dann stellte: Brechen die Löwen ab dem zweiten Drittel erneut ein? Nein, dieses Mal nicht! Man agierte ähnlich konzentriert wie im ersten Spielabschnitt und auch die erneute Führung der Haie kurz nach Drittelbeginn brachte die Frankfurter nicht aus dem Konzept. Mit seinem zehnten Saisontreffer erzielte Cameron Brace im Powerplay den erneuten Ausgleich. Von Nervosität und Verunsicherung war wenig zu sehen – tatsächlich hätte man nach den ersten 40 Minuten aufgrund der gezeigten Leistungen nicht sagen können, welches der beiden Teams aktuell mit einer Niederlagenserie von fünf Spielen am Stück belastet ist.
Das zeigte dann aber die Situation vor dem 4:3 der Kölner Haie, denn wenn es eben eh schon nicht läuft, dann passieren genau solche Dinge. Bei einem Konter der Gastgeber konnte Olkinuora zunächst noch den Gegentreffer verhindern – die Scheibe rutsche Richtung Torlinie, der Klärungsversuch von Chris Wilkie landete punktgenau auf der Kelle von Louis-Marc Aubry, der das verfrühte Weihnachtsgeschenk annahm und nur noch einschieben musste. Trotzdem gaben sich die Löwen nicht auf und warfen alles nach vorne. Mit der Schlusssirene hätte Cameron Brace sein Team fast noch in die Verlängerung geschossen, doch es reichte nicht – Mirko Pantkowski rettete, sodass die Löwen am Ende die Heimreise ohne Punkte antreten mussten.
- Die klar bessere Mannschaft und eine Torschussstatistik von 37:21 – doch am Ende wieder nichts zählbares für die Löwen. Die gezeigte Leistung macht trotzdem Hoffnung! Und gleichzeitig hoffe ich, dass das Team das einzuordnen weiß, Kraft aus dem eigenen Spiel zieht und nicht noch mehr zweifelt.
- Nachdem Daniel Pfaffengut zu Beginn noch der Topscorer der Löwen war, blieb der Löwen-Stürmer anschließend oft ohne Punkt. Auch wenn er vor dem Tor glücklos war, arbeitete er hart für das Team. Gegen Köln sammelte Pfaffengut im dritten Spiel in Folge einen Scorerpunkt, das gelang ihm zum letzten Mal am sechsten Spieltag.
- Ein paar „glückliche Löwenfans“ gab es ja am Ende doch. Wenn man sich die Kommentare in den sozialen Medien und Foren so durchliest, hatte man das Gefühl, dass da ja doch der eine oder andere Anhänger dabei war, der nur so auf die Schlusssirene und die damit verbundene Niederlage wartete. Ist ein „War ja klar! Habe ich doch gesagt!“ wirklich so viel mehr wert und erfüllender als der Erfolg der Lieblingsmannschaft? Lautet die Lösung aller Probleme immer sofort ein Rausschmiss bzw. die Kündigung für diverse Akteure? Es ist nicht immer eine automatische Garantie auf Besserung. Den Problemen so aus dem Weg zu gehen, ist vermutlich der einfachere Weg, manchmal lohnt es sich aber auch der Problematik anzunehmen, für Besserung zu kämpfen und sich gegenseitig zu unterstützen – egal ob auf oder neben dem Eis. Den Eishockey-Standort Frankfurt hat genau das immer ausgezeichnet, lasst uns davon nicht abrücken.
- Ganz, ganz dickes Lob nochmal an alle mitgereisten Löwen-Fans und die Stimmung im Gästeblock! Trotz der großen Entfernung zur Spielfläche hat man euch deutlich gehört!
Auch wenn es jetzt nur ein Spiel war, in dem die Löwen endlich mal wieder über die volle Spielzeit von 60 Minuten eine gute Leistung zeigten, war das ein Schritt in die richtige Richtung. Auch Eishockey ist ein Ergebnissport, das ist klar, aber ich bin mir sicher, dass mit dem Gezeigten vom Sonntag bald wieder gepunktet wird. Die nächste Möglichkeit gibt es am Freitag, auch wenn man in der Hauptstadt bei den Eisbären als klarer Underdog in die Partie geht. Spielbeginn in der Uber Arena ist um 19:30 Uhr.
… Arno Tiefensee rettete?!? 🤔 LG 🙈😎😆
Das passiert, wenn man mit dem Kopf wieder bei einem anderen Spiel ist… 😀