16.04.2004 – Das Datum, das bei uns allen sofort Gänsehaut verursacht. Sofort sind sie wieder da – die Bilder, die Erinnerungen und Erlebnisse an den größten, bedeutsamsten und magischsten Moment der Frankfurter Eishockey-Geschichte.
20 Jahre ist es her und doch wissen wir alle noch genau, wie dieser Abend verlaufen ist. Die Nervosität, die sich schon lange vor Spielbeginn breit machte. Das Knistern in der Luft, die große Sehnsucht den Titel zu holen – zum Greifen nahe, nur 60 Minuten entfernt.
Unvergessen auch der Ticketverkauf: Tage zuvor an der Geschäftsstelle an der Hanauer Landstraße. Lange Schlangen, wedelnde Geldscheine und ein Manager, der die Tickets aus dem Fenster verteilte. Die Preise auf eBay stiegen und stiegen, alle wollten wir an diesem 16.04.2004 dabei sein. Und egal wen man am Ende fragt: Fast jeder wird sagen, dass sich das doch eher nach dem einen oder anderen Zuschauer mehr in der Halle anfühlte, als nur die offizielle Zuschauerzahl von 7000…
Die Tore durch Lebeau, Norris, Gosselin und Harder wird jeder noch genau vor Augen haben:
Wie die Berliner vor dem Frankfurter Führungstreffer den Puck verstolperten, wie Norris den Eisbär Parent tunnelte – Oder auch wie Gosselin davon profitierte, dass die Scheibe aus Parents Handschuh rausgeschlagen wurde und er für das 3:0 sorgte. Genauso erinnern wir uns alle daran, wie das Play-Off Monster Mike Harder mit herausgestreckter Zunge das 4:1 bejubelte, nachdem er André Rankel entwischte, der lieber seinem fallengelassenen Schläger aufheben wollte. Unvergessen auch, wie es „acht, acht acht, acht“ durch die Eishalle hallte. Als die letzten Sekunden runtergezählt waren, brachen endgültig alle Dämme. Das Wunder von Frankfurt.
In so vielen Bereichen bleibt einem immer wieder nur das Wort „ausgerechnet“. Ausgerechnet in den letzten Spielen verspielte man noch das Heimrecht für die Play-Offs. Ausgerechnet Köln, Hamburg und Berlin wurden geschlagen, jene Teams, gegen die man eine negative Bilanz in der Hauptrunde vorzuweisen hatte. Ja und als Meister ausgerechnet die Frankfurt Lions, die eigentlich im Jahr davor sportlich abstiegen und nur durch die finanziellen Probleme der Schwenninger Wild Wings in der Liga bleiben konnten.
Und 20 Jahre später? Das Frankfurter Eishockey hat viel erlebt. Die Pleite im Jahr 2010 war ein Schock. Die Reaktion darauf typisch für Frankfurt: Löwen geben niemals auf! Über Neuwied, Netphen und Troisdorf ging es von der Regionalliga West in die Oberliga. 2014 folgte der Aufstieg in die DEL 2. Acht Jahre später endlich die Rückkehr in die höchste Spielklasse.
Wir wissen, wie es ist an der Spitze des deutschen Eishockeys zu stehen, ebenso wissen wir, wie es ist, ganz unten zu stehen. Deshalb ist es umso wichtiger weiter gemeinsam an einem Strang zu ziehen, aus den Fehlern zu lernen und das Frankfurter Eishockey weiter nach vorne zu bringen. Und wer weiß… Vielleicht erleben wir dann in der Zukunft das nächste Märchen in der Eissporthalle…
Meisterkader:
Torhüter: Ian Gordon, Marc Dillman
Verteidigung: Peter ratchuk, Paul Stanton, Francois Buchard, Jonas Stöpfgeshoff, Mikael Magnusson, Sebastian Klenner, Markus Jocher, Daniel Peters, Michael Bresagk
Angriff: Patrick Lebeau, Jesse Belanger, Jason Young, Dwayne Norris, David Gosselin, Martin Reichel, Mike Harder, Michael Hackert, David Sulkovsky, Christian Kohmann, Mark Etz, Robert Francz
HEadcoach: Rich Chernomaz
🦁 Ein magischer Abend! Ich bekam damals Das Stehplatz-Ticket geschenkt von einem erkrankten Berliner Kumpel! An dem Abend habe ich Uwe Lange kennengelernt – auch so ein Löwen -Urgestein! 🦁