In Frankfurt wird wieder geschwitzt! Die einen in der Sonne, nachdem der Sommer doch allmählich ins Rhein-Main-Gebiert zurückkehrt – die anderen in der NIX-Eissporthalle. Mit dem offiziellen Trainingsbeginn auf heimischem Eis begann für die Löwen Frankfurt am heutigen Mittwoch der Startschuss in die neue Spielzeit. Trotz des frühen Beginns um 10 Uhr fanden sich knapp 250 Löwen-Fans am Bornheimer Hang ein, um die Mannschaft bei ihrem Auftakt gebührend zu empfangen.
Nach einer kurzen Ansprache von Tom Rowe folgte ein Gruß der Mannschaft an alle anwesenden Fans, bevor es direkt in die erste Übung ging. Da fiel sofort auf: Klotzen statt kleckern! Zunächst standen Zweikämpfe um den Puck auf dem Programm (1 gegen 1; 2 gegen 2; 3 gegen 3). Einschläge an der Bande, intensive Duelle, hohe Motivation – Vollgas von Anfang an, um direkt auf Betriebstemperatur zu kommen.
Anschließend ging es um das Verteidigen in der eigenen Zone – immer wieder unterbrach Emil Rasmussen, der neue Co-Trainer der Löwen, die Übungen, um zu korrigieren, wie die Scheibe vom Tor ferngehalten werden soll. Generell ging es in der heutigen Trainingseinheit um die eigene Verteidigung, Zweikämpfe und Zone Clearance, sowie um die damit verbundenen Laufwege und Automatismen.
Für die ersten Spieler ging die Einheit nach knapp eineinhalb Stunden zu Ende, bei ihnen stand noch ein Cardio-Check an. Der Rest der Truppe wurde in den letzten Minuten nochmal so richtig gequält, aber wie immer geht es in der Saisonvorbereitung um Kondition und das Hinauswachsen über die eigenen Grenzen. Dabei fiel auf, dass die Übung nicht wie gewohnt daraus bestand von Linie zu Linie zu laufen – es wurden Laufwege quer über das Eis absolviert und damit das Umschalten von Offensive zu Defensive mit anschließender Positionsbesetzung in der eigenen Zone simuliert. Auf den Pfiff folgte der Shift auf die andere Seite des Drittels bevor es zum Abschluss der Übung zurück an das andere Ende der Eisfläche ging. Auch hier sollten Automatismen für den Spielbetrieb geschaffen werden. Quasi eine Kombination aus Lauf- und Taktikübung! Unter großem Applaus ging es runter vom Eis, wo geduldig die vielen Foto- und Autogrammwünsche der Fans erfüllt wurden.
- Zuerst ein großer Dank an unseren neuen Sportdirektor Jan Barta, der sich die Zeit nahm und die Änderungen/Anpassungen im Trainingsbetrieb und gleichzeitig immer wieder Übungen und Hintergründe erklärte.
- Auch den Trainingsbetrieb möchten die Löwen jetzt auf ein neues Level heben. Mit einem Fernseher an der Spielerbank kann die Videoanalyse jetzt direkt auf dem Eis erfolgen. Mit der neuen Kamera hinter Block I können Trainingseinheiten genau bewertet werden. Spieler sollen nach dem Abschluss einer Übung sofort aus dem Bereich „heraussprinten“ und nicht gemächlich zur Seite skaten – auch hier soll der Wettkampf simuliert werden. Auffallend auch: Wenn Tom Rowe und Emil Rasmussen zur Mannschaft sprechen, unterbrechen die Torhüter und Goalie-Coach Luca Endres die Übungen, um für mehr Ruhe auf dem Eis zu sorgen. Teilweise Kleinigkeiten, die aber trotzdem große Wirkung auf den Trainingsbetrieb haben können.
- Mit Lukas Ribarik hatten die Löwen auch einen Trainingsgast auf dem Eis. Der ehemalige Nürnberger, der unter Tom Rowe bei den Ice Tigers spielte, hält sich aktuell in Frankfurt fit.
- Auch unter den Trainingskiebitzen: Peter Russell und Marc Vorderbrüggen. Das Trainerteam des EC Bad Nauheim staunte ebenfalls über die hohe Intensität und das Tempo der ersten Löwen-Einheit.
- Besonders Eindruck hinterlassen haben Matthew Wedman und Michael Joyaux. Erstgenannter fiel mit seiner körperlichen Präsenz auf – ich traue mich jetzt schon zu sagen, dass er einigen Gegenspielern mächtig auf den Sack gehen wird… Joyaux zeigte mehrfach ein gutes Stellungsspiel und große Abgeklärtheit in den Übungen. Erwähnen sollte man auch noch Kevin Bicker, der im Sommer ordentlich Muskelmasse zulegte!
Man war zurecht beeindruckt über die brutale Intensität, die die Löwen in ihrem ersten Training an den Tag legten – da waren sich die Anwesenden einig. Auch mir ist die außergewöhnlich hohe Bereitschaft und das hohe Tempo zum Auftakt positiv aufgefallen. Das macht auf jeden Fall Lust auf mehr!
Fotos: Mapache