Die Länderspielpause wurde hoffentlich gut genutzt, denn es geht in die heiße Phase der Saison! Diesen Monat soll es gar nicht so sehr um die Zahlen des vergangenen Monats, auf den wir trotzdem kurz zurückblicken, sondern um das Saisonfinale gehen. Wir werfen einen Blick auf das Restprogramm der direkten Konkurrenten der Löwen und deren aktuelle Kadersituation.
Zunächst aber zum Januar der Löwen: Los ging es mit einem großen Highlight – das Winter Game stand an. Vor über 40.000 Zuschauern entschied man das Derby gegen die Adler Mannheim deutlich mit 5:1 für sich und machte dabei beste Werbung für den Eishockeysport in der Mainmetropole. Es war auch die Bestätigung des Aufwärtstrends, der sich bereits nach Weihnachten andeutete. Trotzdem war auch das Thema Konstanz, dass sich wie ein roter Faden durch die aktuelle Saison zieht, etwas, was die Löwen im Januar beschäftigte. Auf gute Leistungen folgten ernüchternde Auftritte gegen Düsseldorf (2:7) und Köln (0:2) – gleichzeitig gewann man in Wolfsburg 7:1 und blieb generell in nur drei von zehn Spielen komplett ohne Punkt. Mit einer kleinen Siegesserie zum Monatsende brachte man sich in eine hervorragende Situation für das Saisonfinale – auch wenn das Restprogramm recht anspruchsvoll ist, haben die Löwen es im Fünfkampf um die Pre-Play-Offs nun in der eigenen Hand. Zumindest mit dem Abstieg werden die Löwen mit sehr großer Wahrscheinlichkeit nichts mehr zu tun haben – unsere errechnete 55-Punkte-Marke wurde beim Auswärtssieg in Iserlohn erreicht. Für die Pre-Play-Offs werden vermutlich sogar um die 72-73 Punkte nötig sein…
- Punktbester Spieler des Monats war Maksim Matushkin, der nach einem schwierigen Start in die Saison endlich wieder ganz der Alte ist. Mit vier Toren, zwölf Vorlagen und einer +- Bilanz von +9 hatte der Verteidiger maßgeblichen Anteil an den Erfolgen im Januar. Mit durchschnittlichen 24 Minuten Eiszeit pro Partie, hatte er auch in dieser Kategorie den höchsten Wert im Team.
- Auch bei den Torhütern gibt es sehr überzeugende Zahlen: Jussi Olkinuora, Cody Brenner und Thomas Greiss konnten im vergangenen Monat eine Fangquote von mindestens 91,3% vorweisen. Dabei teilten sich die Spiele zwischen den drei Schlussmännern relativ gleichmäßig auf. Olkinuora kam auf fünf Einsätze – dabei holte er zwei Siege mit einem Gegentorschnitt von 3,13. Thomas Greiss lief in vier Spielen für die Löwen auf (GAA 2,36 – SV% 92%) und verhalf dem Team zu einem Sieg. Cody Brenner ging bei jedem seiner drei Starts als Sieger vom Eis und kassierte im Durchschnitt 2,59 Gegentore.
- Mit einer Erfolgsquote von 21,19% rangiert das Powerplay der Löwen aktuell auf Platz acht der Liga – die Unterzahlquote liegt bei 81,94% und bedeutet Platz vier im ligaweiten Vergleich.
- Apropos Unterzahl: Die Löwen haben den Spitzenplatz bei den erhaltenen Strafminuten nicht mehr inne! Mit 490 kassierten Strafminuten liegt man hier auf Platz drei, nur Mannheim (533) und Augsburg (530) bekamen mehr Minuten aufgebrummt. Auch bei den 2-Minuten-Strafen belegt man nicht mehr Rang eins – mit 189 „kleinen Strafen“ sammelten die Adler Mannheim vier mehr als die Löwen.
- 83,47% aller gespielten Pässe sind bei den Löwen angekommen – mit dieser Quote zählt man zu den passsichersten Teams der Liga. Nur München, Bremerhaven und Straubing können hier eine bessere Zahl vorweisen.
- Auch bei der Schusseffizienz zählen die Löwen zu den besten Teams der Liga! Mit 11,06% belegt man hier hinter Berlin (12,08%) und Ingolstadt (11,82%) den dritten Rang. Zur Wahrheit gehört aber auch, dass die Löwen mit 1058 Torschüssen die wenigsten der ganzen Liga abgegeben haben…
Auch abseits des Eises gab es in den letzten Wochen einige News zu vermelden. Nach der Entlassung von Sportdirektor Daniel Heinrizi übernahm Geschäftsführer Stefan Krämer übergangsweise den Posten. In der Folge wurden die Verträge von Cameron Brace und Chris Wilkie (beide bis 2027) verlängert, auch Kapitän Reid McNeill wird in der kommenden Saison wieder das Löwen-Trikot tragen. Das Trainerteam um Tom Rowe (bis 2026) und Jan Barta (bis 2027) unterschrieb ein neues Arbeitspapier.
Mit Kevin Bicker kehrt nun auch endlich der letzte Langzeitverletzte ins Team zurück. Der junge Stürmer hat seine Verletzung überstanden und steht jetzt vor seinem Comeback. Ob man schon im Heimspiel gegen Augsburg endlich, und damit erstmals in dieser Saison, mit der „vollen Kapelle“ agieren kann, wird sich trotzdem erst kurz vor dem Spiel zeigen. Bereits vor der Länderspielpause ging eine Krankheitswelle durch das Team, auch in der spielfreien Woche mussten einige Spieler gesundheitsbedingt pausieren.



Der Kampf um die Pre-Play-Offs:
Die Tabelle hat sich nach 42 Spieltagen deutlich erkennbar in drei Teile aufgesplittet. Während sich die ersten sechs Teams ein ordentliches Polster erarbeitet haben, kämpfen fünf Teams um die Teilnahme an den Pre-Play-Offs – nur drei Punkte trennen aktuell Tabellenplatz sieben und elf. Auf den letzten drei Rängen liegen Augsburg, Iserlohn und Düsseldorf eng beieinander und kämpfen um den Klassenerhalt.
Wir beschäftigen uns jetzt trotzdem nur mit dem Rennen um die vier Pre-Play-Off-Plätze und blicken gemeinsam auf die aktuelle Situation und das Restprogramm der Löwen-Konkurrenz.
- Schwenninger Wild Wings: Die aktuelle Form dürfte den Schwenningern Sorgen bereiten. Vier Niederlagen am Stück, Vorsprung geschmolzen – es läuft nicht. Den Schwung der Vertragsverlängerung von Top-Stürmer Zach Senyshyn konnte man am gestrigen Abend nicht mitnehmen. Trotz seiner zwei Tore verlor man in München mit 2:5. In den letzten neun Spielen treffen die Wild Wings fünf Mal auf einen direkten Konkurrenten, an den letzten zwei Spieltagen trifft man zwar auf die zwei aktuell besten Teams der Liga, diese könnten ihre Position da aber schon sicher haben… Verzichten muss Schwenningen aktuell auf Phil Hungerecker, der seit Dezember mit einem Schlüsselbeinbruch ausfällt.
Restprogramm: Nürnberg (H), Köln (H), Straubing (A), Wolfsburg (H), Straubing (A), Frankfurt (H), Iserlohn (A), Berlin (H), Ingolstadt (A)
- Grizzlys Wolfsburg: „Jeder Punkt ist verdammt wichtig“, bringt es Grizzlys-Headcoach Mike Stewart auf den Punkt. Direkt im ersten Duell nach der Länderspielpause trifft Wolfsburg auf den Tabellennachbarn Nürnberg, der sogar noch ein Spiel weniger absolviert hat. Hinzu kam die Hiobsbotschaft, dass sich Darren Archibald verletzt hat und bis zum Saisonende ausfällt. Auch Justin Feser fehlt den Grizzlys bis auf weiteres. Mit Tanner Kaspick kam kurzfristig Verstärkung von Asiago aus der ICEHL. Man will nach einigen, teilweise recht deutlichen, Niederlagen im Januar wieder zurück in die ErfolgsSpur finden – aber das Restprogramm der Wolfsburger ist knackig und auch das Fehlen von zwei der fünf besten Scorer im Team vereinfacht die Aufgabe nicht…
Restprogramm: Nürnberg (A), Bremerhaven (H), Mannheim (A), Ingolstadt (H), Schwenningen (A), Köln (H), Berlin (A), Straubing (H), Düsseldorf (A)
- Straubing Tigers: In Straubing sagte man sich, dass die Länderspielpause ein wenig zu spät kam. Nach vielen Auftritten in der CHL und der Teilnahme beim Spengler-Cup schleppte man sich müde und erschöpft durch die letzten Spiele – das Resultat: Sechs Niederlagen in den letzten sieben Spielen. Erfolgscoach Tom Pokel, der die Tigers in den letzten Jahren mehrfach in die Play-Offs brachte und somit mitverantwortlich für die Teilnahme in der CHL war, wurde nach der Niederlage in Frankfurt entlassen. Neuer Headcoach ist Craig Woodcroft – der 55-Jährige war in den letzten Jahren in der KHL für Dinamo Minsk tätig und stand unter anderem auch als Co-Trainer für Team Kanada bei den Olympischen Spielen 2018 in Pyeongchang an der Bande. Man darf gespannt sein, wie schnell sich der neue Trainer und das Team finden werden…
Restprogramm: Köln (H), Berlin (A), Iserlohn (A), Schwenningen (H), Mannheim (A), Schwenningen (H), Ingolstadt (A), Bremerhaven (H), Wolfsburg (A), München (H)
- Löwen Frankfurt: Rechtzeitig alle dabei für das Saisonfinale? Zumindest plagen die Löwen aktuell keine Verletzungssorgen – lediglich eine Krankheitswelle beschäftigt das Umfeld. Die Siegesserie vor der Länderspielpause kam genau zum richtigen Zeitpunkt, sodass man mit viel Selbstvertrauen in die letzten Spiele gehen kann. Viele knackige und schwere Gegner warten auf die Löwen, die aber eine Qualifikation für die Pre-Play-Offs in der eigenen Hand haben. Auf die Unterstützung der Fans kann man sich auf jeden Fall verlassen, alle Heimspiele sind nahezu ausverkauft! Und auch am letzten Wochenende kann man sich mit Sicherheit auf ordentlichen Support auswärts freuen. Zunächst soll gegen Mannheim der vierte Derbysieg der Saison eingefahren werden. Es wäre seit 1991 erst das zweite Mal, dass die Löwen alle vier Derbys in einer Spielzeit gegen Mannheim gewinnen, dies gelang zuvor nur in der Saison 2004/2005. Am letzten Spieltag kommt es dann zum Aufeinandertreffen mit dem direkten Konkurrenten Nürnberg.
Restprogramm: Augsburg (H), München (A), Berlin (H), Bremerhaven (A), Düsseldorf (H), Bremerhaven (H), Schwenningen (A), Ingolstadt (H), Mannheim (A), Nürnberg (A)
- Nürnberg Ice Tigers: Von einigen Experten weiter hinten in der Tabelle eingeordnet und nun doch wieder mittendrin im Kampf um die Pre-Play-Offs. Die Neuverpflichtungen in Nürnberg zündeten: Will Graber, Owen Headrick und Jeremy McKenna wussten auf Anhieb zu überzeugen und sammelten in ihrer ersten DEL-Saison fleißig Scorerpunkte. Mit Evan Barratt hat man einen weiteren verlässlichen Scorer in seinen Reihen – er belegt aktuell den dritten Rang der Scorerwertung in der Liga. Für den Endspurt verstärkte man sich jetzt noch mit Mark Rassell, den man aus Innsbruck nach Nürnberg holte.
Restprogramm: Wolfsburg (H), Schwenningen (A), München (H), Köln (H), Ingolstadt (A), Düsseldorf (H), Augsburg (H), Düsseldorf (A), Bremerhaven (A), Frankfurt (H)